Einleitung mit Praxisbeispiel (Routing basierend auf User-Status)
Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe der anynode-Lernvideos. In diesem Video erfahren Sie mehr über die Möglichkeit, wie man anhand einer bestimmten Zielrufnummer die Quellrufnummer ändern kann.
In unserem folgenden Anwendungsbeispiel wollen wir den Mitarbeitern eines Unternehmens die Möglichkeit geben, pro Ruf zu unterscheiden, ob sie ihre Durchwahl oder wahlweise die Kopfnummer oder gar eine Service-Rufnummer bei einem Ruf zum Provider mitgeben wollen.
In unserem Beispiel möchten wir die Rufnummer +4989567810 durch eine komplette neue Quellrufnummer ersetzen. Wir möchten, dass die Servicenummer unseres Unternehmens als Absendernummer genommen wird, wenn der Anrufer eine 99 vor seinem eigentlichen Ziel wählt.
Wir haben dazu bereits eine Konfiguration mit einem VoIP-Provider und einer PBX vorbereitet. Wir empfehlen das Lernvideo „Grundlagen Rufnummernmanipulation und Routing“ als Basisvideo zum Einstieg in dieses Thema. Darin zeigen wir, wie man die Source und Destination-Felder manipulieren kann. Dies sollte in der Regel in den Incoming und Outgoing Manipulationen im SIP-Node gemacht werden.
Route Assistant: Routenfilter festlegen
Hier möchten wir nun anhand der Destination Number die Source Number verändern und so eine Kreuzmanipulation geht nur in der Route.
Dazu legen wir in der Routing Domain eine neue Route an, die nur genommen werden soll, wenn der Anrufer eine 99 vorwählt. Wenn keine 99 vorne gewählt wird, sollen die bisherigen Routen ohne Änderung der Source Number genommen werden.
Mit „Add“ starten wir den Route Assistant. Zunächst legen wir einen Routenfilter fest. Der Source Node soll die PBX sein, die der Anrufer mit der 99 anwählt.
Die 99 tragen wir unter „Destination Dial String als Prefix Routenfilter ein. Mit „Finish“ können wir dann gleich zum Establishment wechseln, also welche Aktion in der Route durchgeführt werden soll.
In unserem Fall möchten wir, dass der Ruf geroutet werden soll und zwar zum Provider hin. Daher wählen wir als Destination Node den VoIP Provider aus.
Route Assistant: Establishment definieren
Jetzt ist es wichtig, ein neues Routing Forward Profile anzulegen, da wir für diese Routingentscheidung hinterher einen Default-Wert im Forwarding Profil ändern müssen, damit die Source-Manipulation greift.
Nun fügen wir ein Source Dial String Rewriting hinzu.
Der Source Dial String soll hier als Quelle für das Rewriting dienen. In unserem Beispiel möchten wir den gesamten Source Dial String ändern.
Bei „Delete Leading Characters“ geben wir 20 ein, um sicher zu sein, dass auch die gesamte Nummer gelöscht wird. Alternativ kann man hier auch noch Teile der Rufnummer behalten.
Nun fügen wir die neue Nummer hinzu, die bei der Verwendung der 99 Vorwahl mitgeschickt werden soll.
Bei „Destination Dial String Rewriting“ dürfen wir nicht vergessen, hier die vorgewählte 99 wieder zu entfernen, damit der Ruf vom Provider überhaupt weitergeleitet werden kann.
Wir wählen hier den Destination Dial String als Quelle für das Rewriting aus und das soll auch den ganzen Dial String betreffen.
Bei „Delete Leading Characters“ tragen wir 2 ein, damit die ersten beiden Ziffern der Nummer, also die 99 gelöscht werden.
Jetzt können wir schon auf „Finish“ klicken und einen Namen für diese Routingentscheidung vergeben.
Routentabelle bearbeiten
Da die Routentabelle von oben nach unten abgearbeitet wird, müssen wir unbedingt diesen Routenfilter nach oben setzen, damit nicht eine andere Routenentscheidung greift.
Telephony Forwarding bearbeiten
Anschließend müssen wir noch den vorhin erwähnten Default-Wert ändern. Unter „Telephony Forwarding” finden wir den Default-Wert für „Specify whether the changes of dials strings should be forwarded”.
Der Standard-Wert ist hier “Yes”. Damit unsere im Routing gemachte Manipulation nicht durch die im Routing Forward Profile einzustellende Automatik überschrieben wird, müssen wir hier „No“ einsetzen.
Ruftest im Monitor Mode
Ein Blick unter die Haube von anynode zeigt uns die Signalprozesse. Die SIP-Nachricht kommt mit einem Invite hier an und wird in der Default-Einstellung vom Routing Forward Profile auf den kürzesten Weg geschickt und das Source Dial String Rewriting wird wieder überschrieben. Durch das Abschalten des Standard-Wertes greift die Source Manipulation.
Wir testen nun das Ergebnis im Monitor Mode. Am einfachsten benutzen wir die Call History und machen einen Doppelklick auf den bereits beendeten Testruf. Bei „Source Number“ können wir sehen, dass sich die Quellrufnummer bei der Vorwahl mit 99 auf die gewünschte Nummer geändert hat und auch die korrekte Route genommen worden ist.